Zeug

Zeug
Zeug Sn std. (10. Jh.), mhd. ziuc, ziug m./n., geziuc m./n., ahd. ziug m./n., giziug m./n. "Stoff, Ausrüstung, Gerät" (gi- 8. Jh.), as. gitiuh "Aufwand" Stammwort. Entsprechend ae. getēoh "Gerät". Mit Rücksicht auf gr. teũchos n. "Ausrüstung, Gerät, Waffen" zu gr. teúchō "verfertige, stelle her", einer Lautvariante ( * dheugh-) zu ig. * deuk- "ziehen" zu ziehen in dieser Sonderbedeutung zu stellen, vgl. vollziehen, gt. ustiuhan "vollziehen, vollenden", l. prōdūcere "hervorbringen, zeugen", air. dúil f. (< duk-li-) "Geschöpf, Ding", kymr. dygyd "gebären, hervorbringen". Als zweites Kompositionsglied teilweise semantisch stark verallgemeinert und zum Halbsuffix geworden. zeugen2, Zeughaus.
Seidelmann, E.: Vom Wort zum Suffix (Hamburg 1986);
Olsen, S. FS Banta (1988), 79-97. indogermanisch ix.

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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  • Zeug — Zeug: Das altgerm. Substantiv mhd. ‹ge›ziuc, ahd. ‹gi›ziuch, niederl. tuig, aengl. in sulh getēog »Pfluggerät«, schwed. tyg gehört zu dem unter ↑ ziehen behandelten Verb. Es bedeutet eigentlich »das Ziehen«, dann »Mittel zum Ziehen«. Daraus… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Zeug — das; (e)s; nur Sg; 1 gespr, meist pej; etwas, das man nicht mit seiner eigentlichen Bezeichnung nennt (meist weil es wertlos oder uninteressant ist): Hier liegt so viel Zeug herum, räum bitte auf!; ,,Magst du einen Likör? ,,Nein, so süßes Zeug… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Zeug — bezeichnet: in der Militärtechnikgeschichte Rüstungen etc., siehe Zeug (Militärtechnik) historische Bezeichnung für Gewebe, siehe Gewebe (Textil) in der Philosophie Martin Heideggers einen Gegenstand, der zu einem bestimmten Zweck dienlich ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Zeug [3] — Zeug, mittelalterlicher Ausdruck für Rüstung, später für Geschütze mit ihrem Zubehör, namentlich solange die Artillerie eine Zunft bildete, daher Zeugmeister, ein Artillerieoffizier jener Zeit; Feldzeugmeister (s. d.) oder Generalfeldzeugmeister …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • -zeug — [ts̮ɔy̮k], das; [e]s Suffixoid; als Sammelbezeichnung: 1. für einen Zweck: a) fasst Mittel, Dinge, Gegenstände zusammen, mit denen eine mit dem Basiswort genannte Tätigkeit durchgeführt wird: Angelzeug; Badezeug; Flickzeug; Nähzeug; Rasierzeug;… …   Universal-Lexikon

  • Zeug — Zeug, 1) Stoff, Materie, woraus Etwas verfertigt werden soll od. worden ist; 2) so v.w. Papiermasse, s.u. Papierfabrik II. u. III.; fettes Z. läßt das Wasser schwer u. langsam von sich, vom mageren Z. läuft das Wasser rasch ab; todtgemahlenes Z …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Zeug — das; [e]s, e; jemandem etwas am Zeug flicken (umgangssprachlich für an jemandem kleinliche Kritik üben) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Zeug [1] — Zeug, Webstoff, s. Gewebe, S. 777 …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Zeug [2] — Zeug, der (Schriftzeug), in den Buchdruckereien alle unbrauchbar gewordenen Drucktypen; auch soviel wie Schriftmetall (s. Schriftgießerei) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Zeug [4] — Zeug, die Bierhefe; dann allgemeine Benennung des Jagdzeugs (s. d.); seemännisch soviel wie Takelung …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Zeug — Zeug, 1. s.v.w. Bierhefe; 2. s.v.w. Schriftmetall, auch die unbrauchbar gewordenen Typen; 3. Halbzeug, Ganzzeug, s. Papierfabrikation; 4. seemännisch s.v.w. Takelung …   Lexikon der gesamten Technik

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